Landart – Installation von Martina Weissenböck
Material, Technik Mineralfarbe auf Linden- und Eschenbäumen
Jahr 2014
Ort Niederösterreich, Hainfeld – Vollbergpark
‚Kunst im Woid’ ist 1:1 Projektion zweier, horizontaler Ebenen, die durch die Allee gelegt wurden, und ist als begehbare Installation erlebar. Auf 18 Alleestämmen werden die beiden Ebenen in Form von gemalten Linien und Rechtecken sichtbar. Am Eingang zur Allee markiert ein großer Stein in der Mitte des Weges den perspektivischen Standpunkt für die Installation. 2 verschiedene Sichthöhen (150cm und 110cm) und 2 verschiedene Sichtpunkte (direkt auf dem Stein und ein halber Meter daneben) ergeben 4 unterschiedliche Betrachtungsmöglichkeiten und somit 4 unterschiedliche, perspektivische Bilder der Installation. Bei der Bewegung durch die Allee wird die unebene und gewellte Topografie des Waldbodens richtig spürbar. Diese freie Form der Natur steht im kontrastreichen Verhältnis zur klaren Geometrie der Horizontalebenen. Die Spannung der beiden Elemente verstärkt die Wirkung dieses Ortes.
Im Rahmen des Stadterneuerungsprojektes ‚Kulturmeile Hainfeld’ sollten kulturelle Schauplätze und Orte der Geschichte Hainfelds durch zeitgenössische und spielerische Interventionen zum Leben erweckt und für die lokale Bevölkerung und Touristen neu erfahrbar werden. Die Installation ‚Kunst im Woid’ richtet so erneut den Blick auf das historische Naturdenkmal der Waldallee und lädt Spazierende ein, ihre Perspektive zu wechseln.
Entworfen und angelegt wurde der Vollbergpark auf der Sonnenseite des Gölsentals um 1900 vom Verschönerungsverein Hainfeld. Die damals neu errichteten Denkmäler wurden mit Promenadenwegen verbunden. Der Spazierweg zwischen Schillerdenkmal und Lusthaus wurde als Allee ausgestaltet und abwechselnd mit Linden- und Eschenbäumen gesäumt. Das paradoxe Ergebnis ist heute eine Allee inmitten eines Waldes.
Hilfestellung bei Forschung und Umsetzung: Sigrid Wank, Kathrin Gölß, Christiane Gaar, Jonas Kolb, Erich Lux, Philipp Parteder, Karl Edy sen., Klaus Weissenböck, Martin Zöchling, Erika Karner, Eva Berger
Mit freundlicher Unterstützung der Firmen:
Lux Bau und Zöchling Transporte